Rückblick – Themen der IT-Sicherheit 2024
Rückblick auf die IT-Sicherheit 2024: Wichtige Themen für mittelständische Unternehmen
Das Jahr 2024 war ein entscheidendes Jahr für die IT-Sicherheit mittelständischer Unternehmen und hat uns in diesem Zusammenhang einige neue Projekte und Kunden beschert. Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Technologien und immer raffinierteren Cyberbedrohungen standen Unternehmen und Unternehmer vor der Herausforderung, ihre digitalen Schutzmaßnahmen zu verstärken. Als Systemhaus für den Mittelstand blicken wir auf die wichtigsten IT-Sicherheitsthemen des vergangenen Jahres zurück.
1. Zero Trust: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Zero Trust war 2024 ein zentrales Thema in der IT-Sicherheitsstrategie. Der Ansatz, bei dem kein Nutzer oder Gerät innerhalb oder außerhalb des Netzwerks automatisch vertraut wird, hat sich als unerlässlich erwiesen. Unternehmen mussten ihre Netzwerke so gestalten, dass Zugriffe auf Daten und Systeme ständig überprüft werden, unabhängig davon, wo sich die Benutzer befinden. Gerade für mittelständische Unternehmen war dies ein wichtiger Schritt, um sich vor Insider-Bedrohungen und kompromittierten Zugängen zu schützen. Wahrscheinlich werden die Ansprüche an Zero Trust in den kommenden Jahren erheblich ansteigen.
2. Cyberversicherungen: Ein umstrittenes Sicherheitsnetz
Die Nachfrage nach Cyberversicherungen stieg 2024 weiter an, aber die Bedingungen wurden strenger. Versicherer forderten detaillierte Nachweise über bestehende Sicherheitsmaßnahmen wie Endpoint Protection, Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) und Notfallpläne. Für viele mittelständische Unternehmen bedeutete dies, ihre IT-Infrastruktur zu modernisieren, um die Anforderungen der Versicherer zu erfüllen und im Schadensfall abgesichert zu sein. Vielfach konnten wir bei unseren Kunden für günstigere Versicherungstarife sorgen indem wir Standards überprüften (z.B. CyberRisikoCheck DIN Spec 27076) oder Notfallhandbücher erstellt haben. Diese Maßnahmen sparen nicht nur Versicherungsgebühren sondern bringen auch zusätzliche Sicherheit.
3. KI-gestützte Bedrohungen und Abwehr
Künstliche Intelligenz (KI) spielte 2024 auf beiden Seiten der Cybersecurity eine große Rolle. Cyberkriminelle setzten KI ein, um Phishing-Angriffe zu automatisieren, Schwachstellen zu identifizieren und Verteidigungsmechanismen zu überlisten. Gleichzeitig nutzten Sicherheits-Unternehmen KI-basierte Sicherheitslösungen beispielsweise im Bereich Endpoint-Protection und Firewall-Management, um Anomalien schneller zu erkennen und Bedrohungen in Echtzeit zu bekämpfen. Mittelständische Unternehmen mussten lernen, sich an diese dynamischen Entwicklungen anzupassen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Zum Jahresende machten mehrere KI-erstellte Phishing Angriffe die Runde welche gezielt auf das Supportende von Windows 10 zielten und durch den aktuellen Bezug und sehr echt wirkende Mails eine Vielzahl von Opfer fanden. Aktuell, also in der ersten Januarwoche verzeichnen wir viele Phishing-Versuche die auf die Lizenzierung von Microsoft 365 abzielen. Wie immer heißt das besonders Wachsam sein!
4. Ransomware bleibt die größte Gefahr
Die Bedrohung durch Ransomware nahm in der IT-Sicherheit 2024 eine nach wie vor exponierte Position ein. Cyberkriminelle entwickelten neue Techniken, um Daten zu verschlüsseln und Unternehmen unter Druck zu setzen. Besonders betroffen waren diejenigen Unternehmen, die oft nicht über die Ressourcen verfügten, sich schnell von solchen Angriffen zu erholen. Investitionen in Backup-Lösungen, Sicherheitsupdates und Mitarbeiterschulungen erwiesen sich als entscheidend, um das Risiko zu minimieren.
Bei unseren Kunden haben wir bereits seit längerer Zeit flächendeckend Managed Services ausgerollt. Selbst in den kleineren Servicekategorien konnten wir den durch Ransomware entstandenen Schaden damit weitgehend eindämmen. Ist zusätzlich ein wirksames Backupkonzept etabliert, konnten wir alle Fälle von Ransomware für unsere Kunden schadfrei abwehren.
5. Social Engineering und Phishing
Ein wie zuvor schon erwähnt, ein weiterer Schwerpunkt der IT-Sicherheit 2024 war das Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeiter. Social Engineering und Phishing blieben die effektivsten Einfallstore für Angreifer. Viele mittelständische Unternehmen investierten zunehmend in Awareness-Programme, Schulungen und Simulationen, um ihre Teams zu sensibilisieren und die Schwachstelle „Mensch“ zu minimieren. Neben unseren etablierten Awareness Schulungen haben wir im letzten Jahr einige Phishing-Simulationen durchgeführt um das Bewusstsein durch angewandte Trainings weiter zu schärfen.
6. Regulatorische Anforderungen und Datenschutz
Neue gesetzliche Anforderungen wie die EU-NIS2-Richtlinie stellten Unternehmen vor die Aufgabe, ihre IT-Sicherheitsstandards weiter zu erhöhen. Besonders Compliance-Prozesse müssen überarbeitet werden, um Strafen und Reputationsverluste zu vermeiden. Was konkret im Rahmen von NIS2 auf Firmen zukommt und vor allem wer alles davon betroffen sein wird, darüber wird es vermutlich in Q1/Q2 2025 Klarheit geben. Den weit verbreiteten dahingehenden Spekulation möchten wir uns zur Zeit bewusst nicht anschließen, alle zwischenzeitlichen Informationen die wir dazu erhielten (zuletzt bei der NKCS Fachkonferenz 2024) deuten auf eine großzügige Umsetzungsfrist hin. Allzu vorschnelles Handeln ist daher hier sicher kontraproduktiv.
Fazit: Der Weg zu einer sichereren Zukunft in der Unternehmens-IT
Das Jahr 2024 hat, der Tradition der Vorjahre folgend, gezeigt, dass IT-Sicherheit kein statischer Zustand, sondern ein ständiger Prozess ist. Mittelständische Unternehmen, die proaktiv in Technologien, Schulungen und strategische Partnerschaften investiert haben, konnten die Herausforderungen des Jahres besser bewältigen. Als Systemhaus für mittelständische Unternehmen und Industrie unterstützen wir Sie auch 2025 bei der Optimierung Ihrer IT-Sicherheitsstrategie. Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung und starten Sie sicher ins neue Jahr!
Hier noch ein passender Artikel von uns dazu aus der Markt & Wirtschaft Westfalen Ausgabe
Sollte der Artikel dort nicht mehr frei verfügbar sein, etwa gleichlautend auch hier